Heimische Alpen nicht mit den Karpaten vergleichen

von Redaktion

Dr. Martin Brunnhuber (47), Grabenstätt-Erlstätt, Freie Wähler (FW).

Aus Gesprächen mit der Vorstandschaft des Bauernverbandes Traunstein ist klar rückgemeldet worden, dass dieses gesellschaftlich hoch brisante Thema zu großem Maße auf den Schultern der Bauernschaft ausgetragen wird. Grundsätzlich ist es so, dass vor allem die Bauern nichts gegen Diversität haben und sich dem Schutz der Kulturlandschaft verschrieben haben.

Unsere Landschaft, die Almen und auch die Kultur ist seit Jahrhunderten geprägt durch eine sinnvolle Bewirtschaftung durch kleine bis mittelständische Betriebe. Gerade im Bereich der Voralpen gibt es auf der anderen Seite wenige, große zusammenhängende Flächen, ähnlich den Karpaten oder der Julischen Alpen, in denen Rückzugsorte für die großen Beutegreifer wie Wolf und Bär vorgehalten werden können.

Durch diese Tatsache wird es immer Konflikte hinsichtlich der Nutzung einerseits und der Schaffung von unberührtem Lebensraum für Wolf und Bär andererseits geben.

An meiner früheren Schule, am BSZ Traunstein, ist der einzige Ausbildungsstandort in Bayern für Revierjäger installiert. Hier haben auch erfahrene Revierjagdmeister rückgemeldet, dass eine unkontrolliert wachsende Population von Wolf und Bär dazu führt, dass eine Nutzung unserer Landschaft, sei es für die Landwirtschaft oder auch für Freizeitaktivitäten, so nicht mehr möglich ist.

Die Lösung dieses Konfliktes könnte in der Überarbeitung des Jagdrechtes bestehen, indem man Wolf und Bär für eine Bejagung mit Augenmaß freigibt. So hätte man zumindest die Möglichkeit, auf relativ unbürokratische Weise da zu regulieren, wo sich starke Probleme durch eine Überpopulation ergeben.

Wie die genaue Ausgestaltung solcher Gesetze aussieht, kann nur in einem demokratischen Prozess geschehen, an dem die verschiedenen Meinungen gehört werden, ohne jeweils die andere Ansicht aus Prinzip abzulehnen.

Artikel 1 von 11