Christine Mehlo-Plath (66), Bruckmühl, ÖDP.
Mein Thema: Die Förderung familiärer Pflege und Kindererziehung als wirksamer Gegenpol zur Personalknappheit in Kitas und Pflegeheimen, Familien und vor allem das Wohl der Kinder liegen mir sehr am Herzen.
Viele Eltern und Alleinerziehende sind in der Zwickmühle, da es wegen Personalmangels zu wenige gute Krippenplätze gibt und dadurch Beruf und Familie noch schwerer vereinbar sind. Da braucht es eine Alternative. Die ÖDP will das bayerische Familiengeld bis zum dritten Lebensjahr des Kindes zu einem Familiengehalt mit Rentenanspruch ausbauen.
Das Familieneinkommen sollte nicht von einem freien Krippenplatz abhängen. Und: Auch weniger Wohlhabende sollten sich um ihre Kleinkinder selber kümmern können. Auch wenn Kitas weiterhin gebraucht werden und für alle zugänglich bleiben sollten, hat die familiäre Sorgearbeit, vor allem für die Kleinsten, doch mindestens zwei zusätzliche Pluspunkte:
Erstens: Die Forschung zur frühkindlichen Entwicklung bestätigt, dass Kinder bis zu drei Jahren unbedingt eine feste Bezugsperson brauchen und ständig wechselnde Umgebung als Stress erleben. Die häusliche Betreuung bietet ein Klima der Geborgenheit und eine krisenresistente Verlässlichkeit. Gute Bindung ist Voraussetzung für eine spätere gute Bildung. Dies kann die Krippe aufgrund der Personalnot und des ständigen Wechsels nicht leisten.
Zweitens: Synergieeffekte können genutzt werden und auf bürokratischen Personalaufwand kann verzichtet werden. Außerdem entfallen stressige und zeitraubende Fahrten mit dem Kind. Homeoffice, digitale Weiterbildung oder Hausarbeit können flexibel erledigt werden, während das Kind schläft oder kurzzeitig von einem anderen Familienmitglied betreut wird.
Häusliche Pflege
deckt 80 Prozent der Pflegeleistungen ab
Ähnliches gilt für die häusliche Pflege, die immer noch 80 Prozent der Pflegeleistungen ausmacht und dadurch die Pflegeversicherung entlastet. Pflegende Angehörige brauchen ebenfalls dringend Entlastung Die Bauleitplanung muss für junge Familien wie auch für Alte und pflegende Angehörige bezahlbare Mehrgenerationenhäuser und genug Einrichtungen für Kurzzeitpflege vorsehen.