Klima-Neutralität kann man nicht herbeireden

von Redaktion

Wolfgang Königbauer (43), Traunstein, ÖDP.

Klima-Neutralität kann man nicht herbeireden. Es ist Zeit, Wasser wieder vor Ort zu speichern, und das gelingt durch Humusaufbau in der Landwirtschaft und limitierte Flächenversiegelung. So können Böden mehr Wasser aufnehmen und die Grundwasserspiegel erhalten werden. Stärken kann man den Grundwasserschutz durch eine Gebührenerhebung für industriell genutztes Grundwasser und deren Wiederaufbereitung in Reinigungsprozessen. Wenn Firmen wie Adelholzener mehr Wasser für Reinigungsprozesse verbrauchen als sie abfüllen, ist das Einsparpotenzial offensichtlich.

Betriebe sollten zum Umbau zu Kreislauf-Reinigungsanlagen gezwungen werden, welche andere Firmen, etwa Krones, seit Jahren anbieten. Ebenso ist es wichtig, Monokulturen im Wald zu reduzieren und für die Zukunft geeignete Mischwald-Bestände zu pflanzen. Das Renaturieren von Flüssen und Mooren dient als weitere Säule für das Wasserreservat in Bayern.

Das Landesentwicklungsprogramm ist so umzuschreiben, dass bereits versiegelte Flächen, zum Beispiel Einliegerwohnungen oder Garagenaufbauten, aufgestockt und Leerstand bebaut wird, bevor neue Flächen erschlossen werden.

Das Speichern von Regenwasser in Zisternen für Wohnbau und Industrie ist ein Schritt dahingehend, Wasser lokal für WC-Spülungen, zur Reinigung und im Garten zu nutzen. In Gewerbegebieten ist der Bau in die Höhe gesetzlich zu verankern. So könnten Discounter dreistöckig gebaut werden und somit viel wertvolle Fläche gespart werden.

Der Energieausbau von Photovoltaik- und Speicheranlagen ist in Industrie und Immobilien nach dem Vorbild Baden-Württembergs voranzutreiben. Ein neuer Bayern-Fond soll dabei die Möglichkeit bieten, CO2-neutral Energie zu erzeugen und die Abhängigkeit von Energieriesen zu mindern.

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