Daniel Artmann (35), Rosenheim, CSU.
Kommt der Wolf, stirbt die Almwirtschaft. Es ist unmöglich, Kälber und Schafe dauerhaft zu schützen. Wir müssen die Entnahme von Wölfen, Fischottern und dort, wo es zum Schutz des ufernahen Waldbestands erforderlich ist, auch von Bibern dauerhaft ermöglichen.
Der Bär ist bei uns zum Glück noch selten, aber es darf bei uns nie zu Vorfällen wie in Italien kommen. Eine Bärin hat dort Anfang April einen Jogger getötet. In der Abwägung zwischen Tierschutz und Almwirtschaft geht es um den Erhalt unserer jahrhundertealten Kulturlandschaft und auch die Sicherung von Einnahmequellen durch den Tourismus.
Ich stehe grundsätzlich zu unseren familiär geprägten Betrieben in der Landwirtschaft, die fest in ihrer Heimat verwurzelt sind und vor allem kleinere Flächen bewirtschaften. Für mich ist nicht entscheidend, ob biologisch oder konventionell produziert wird; entscheidend ist, dass die Produktion regional ist.
Unsere Landwirte verdienen es, dass man ihnen Vertrauen und Wertschätzung entgegenbringt und nicht Misstrauen und Bevormundung. Jeder dritte landwirtschaftliche Betrieb Deutschlands liegt in Bayern. Unsere 103000 Betriebe produzieren beste Lebensmittel und machen uns unabhängiger von Importen aus dem Ausland.
Hochwertige regionale Lebensmittel sorgen für Ernährungssouveränität, Unabhängigkeit, Klimaschutz und Lebensqualität! Zudem ist Bayerns Landwirtschaft ein starker Wirtschaftsfaktor. Rund 139 Milliarden Euro Umsatz generiert die Land- und Ernährungswirtschaft (zusammen mit dem vor- und nachgelagerten Bereich) und rund 940000 Menschen sind in diesem Bereich beschäftigt.