Christian Unger (Jahrgang 1985), Rosenheim, Die Partei.
Seitdem sich Wölfe, Bären, Luchse und andere Raubtiere vergangener Zeiten wieder in Europas Wäldern bewegen, erfüllt dies Tierschützer mit Freude. Doch auch Landwirte, Jogger, Schafhirten und zahlreiche gewöhnliche Bürger machen sich Gedanken, wenn sie gemütlich durch den Wald wandern oder spazieren gehen.
Es besteht stets die Möglichkeit, dass eines dieser „problematischen Tiere“ auftaucht und eine Bedrohung darstellt. Es scheint, als ob Raubtiere und Zivilisation nicht zusammenpassen. Zwar erfreuen wir uns an einer reichen Flora und Fauna, doch die möglichen damit verbundenen Gefahren möchten wir lieber ignorieren.
Der unbekümmerte Umgang mit diesen Tieren zeigt, dass wir Menschen den Kontakt zur Natur verloren haben. Natürlich steht es dem Menschen frei, sich vor Raubtieren zu schützen, notfalls indem er sie tötet. Und wenn Gaia eine Bedrohung darstellt, eine Entscheidung, die von Experten getroffen werden muss, ist das auch keine sinnlose Grausamkeit. Das Leben unserer Mitmenschen liegt uns einfach näher als das Wohlergehen der Tiere. Dazu sollten wir uns bekennen.
Gleichzeitig stellen diese Populationen einen Gewinn für die natürliche Umwelt dar, deren Erhalt zunehmend in die Verantwortung des Menschen fällt. Es ist angebracht, die Populationen in Schach zu halten, insbesondere wenn diesen Tieren ihre natürlichen Feinde fehlen und sie nur noch in menschlichen Siedlungen Nahrung finden.
Hier liegt die Aufgabe des Jägers darin, für das biologische Gleichgewicht zu sorgen – keine einfache Aufgabe.
Wir müssen lernen, mit diesen natürlichen Gefahren zu leben. Sie sind keine Geschichten aus der Vergangenheit, sondern real existent. Dies erfordert auch eine Erziehung und Vermittlung von Wissen über das Verhalten und die Denkweise der Tiere sowie deren Bedeutung für den Erhalt der natürlichen Ressourcen.
In anderen zivilisierten Ländern wie Australien, Kanada oder den Vereinigten Staaten ist dies selbstverständlich. Wer dort wandert, stellt sich auf gefährliche Tiere ein, was durchaus möglich ist.
Dies kann auch von Europäern zu Recht erwartet werden.