Martina Thalmayr (53),
Bad Aibling, Grüne.
Die Wasserpegel der Grundwasserkörper sinken auch bei uns im Landkreis kontinuierlich. Trotz langer Regenphasen im April diesen Jahres waren einige heimische Grundwasserpegel bereits im Juni wieder „niedrig“ bis „sehr niedrig“.
Die Wasserknappheit aufgrund von Dürre, aber auch aufgrund von Versiegelung und sinkender Fähigkeit unserer Böden, Wasser zurückzuhalten, nimmt erschreckend schnell zu.
Ein Blick nach Franken bestätigt das. Ausgetrocknete Böden, kranke Wälder, verschmutztes Trinkwasser und schlechte Ernten sind die Folge.
Nur vier Prozent
der Fläche sind Schutzgebiete
Der Schutz des Grundwassers muss für uns höchste Priorität haben. Trinkwasserschutzgebiete müssen stärker geschützt werden, außerdem müssen weitere Schutzgebiete ausgewiesen werden.
Derzeit sind gerade einmal vier Prozent der Fläche als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen – viel zu wenig. Notwendig sind jedoch zwölf Prozent.
Die Stadt Rosenheim wird derzeit nur durch die Trinkwasserbrunnen in der Willinger Au versorgt. Das ist ein viel zu hohes Risiko.
Auf Glyphosat oder Herbizide verzichten
Die bestehenden Grenzen der Trinkwasserschutzgebiete dürfen auf keinen Fall – natürlich auch nicht für Bauwünsche – angegriffen werden. Außerdem sollte in den Schutzgebieten nur ökologische Landwirtschaft, ohne den Einsatz von Glyphosat oder Herbiziden, stattfinden dürfen.
Besonders die Entnahme von Tiefengrundwasser – unsere eiserne Reserve für nachfolgende Generationen – darf nur in dem Maße erfolgen, wie sich dieses Wasser auch nachbildet.
Dafür brauchen wir eine Bepreisung des entnommenen Wassers und ein Monitoring der Entnahmemengen. So wird es auch für Unternehmen lukrativ, Oberflächenwasser aufzufangen und zu verwenden – statt gutes Trinkwasser zum Beispiel zur Reinigung oder Kühlung zu verwenden.