Dr. Martin Brunnhuber (47), Grabenstätt-Erlstätt, Freie Wähler.
Bildung heißt für mich, gemeinsam den richtigen Weg für unsere Kinder zu finden!
Das Thema Bildung ist für mich das Schlüsselthema, das in Zukunft gleich mehrere Anknüpfungspunkte zu den großen Herausforderungen der Zukunft hat. Wie werden wir in Zukunft unsere Fachkräfte gewinnen können? Diese Frage stellt sich heute schon, da beispielsweise im Handwerk und unserer Region nicht alle Lehrstellen besetzt werden können.
Hier entsteht ein regelrechter Konkurrenzkampf, in dem sich die Ausbildungsbetriebe mit Geschenken und Erleichterungen für die Auszubildenden überbieten. Trotz dieser für die Ausbildungswilligen hervorragenden Situation steigen die Übertrittszahlen an die Gymnasien. Es erscheint mir so, dass es für viele Familien nicht mehr wichtig ist, dass die Kinder möglichst zu ihren Eignungen und Fähigkeiten den Schulweg wählen, sondern der Weg über die Gymnasien als „Königsweg“ glorifiziert wird. Aus vielen Beobachtungen im eigenen Umfeld wird man auf schockierende Weise immer wieder belehrt, welche weitreichende Konsequenzen es haben kann, wenn die Kinder beziehungsweise die Eltern für die Kinder den falschen Bildungsweg gewählt haben.
Da müssen beispielsweise verträumte Jungen, wie ich selbst einer war, mit der Mama gemeinsam Nachmittage zu Hause Hausaufgaben machen, obwohl das Herz für den Fußball am Bolzplatz schlägt.
Mein Ziel ist es, die Kinder wieder mehr Kind sein zu lassen, denn unser mehrgliedriges Schulsystem lässt jederzeit einen Wechsel in eine weiterführende Schule zu. Ich selbst bin meinen Weg nicht über das Gymnasium gegangen, da ich zu jung eingeschult wurde und auch nicht hundertprozentig für die Schule motiviert war. Rückblickend bin ich jedoch sehr froh darüber, auch mal „Zick-Zack-Kurse“ eingeschlagen zu haben.
Schluss mit „Kampf
der Schularten“
Die Aufgabe der Politik ist es, wieder alle Schularten gleichberechtigt zu betrachten, ohne gleich schon nach der vierten Klasse in den „Kampf der Schularten“ einsteigen zu müssen. Die Kinder sollen dabei von den Eltern, den Lehrkräften und der Gesellschaft begleitet und unterstützt werden, den richtigen Weg für sich selbst zu finden.