Josef Simon Lausch (53), Tattenhausen, Freie Wähler (FW).
Wildtier ohne Wildnis kann nicht funktionieren! Das ist die Quintessenz der Problematik mit Bär und Wolf, die eigentlich selbsterklärend ist. Man richte den Blick in die Schweiz, wo bekannte Wildtierbiologen bekennen, dass die gewollte Ansiedelung des Wolfes vor rund zehn Jahren ein Fehler war. Die Population der Wölfe, ohne natürlichen Feind, sei kaum beherrschbar, so ein Schweizer Experte.
Auch in Niedersachsen ist die Weidetierhaltung fast schon obsolet, da die Bauern ihre Weidetiere selbst mit großem Aufwand nicht vor den Wölfen zu schützen vermögen. Das dortige Umweltministerium feiert einen Wolfsriss-Rückgang, vergleicht aber verschiedene Quartale in der Statistik und ignoriert die Tatsache, dass der Rückgang an getöteten Weidetieren auch eine Folge davon ist, dass wegen der Wölfe weniger Nutztiere auf Weiden gehalten werden.
Niemand fordert das Ausrotten der Wölfe und Bären, aber beide sind inzwischen keine gefährdeten Arten mehr. Man wird um einen Eingriff in die Population nicht umhinkommen, will man nicht die heimische Alm- und Weidewirtschaft gefährden.
Auch für den Tourismus ist eine hohe Wolfs- und Bärendichte problematisch, wenn der Bergwanderer Angst um den geliebten Familienhund oder ums eigene Leben haben muss. Auch der wichtigen Biodiversität ist eine zu hohe Wolfsdichte nicht zuträglich, da sich die großen Beutegreifer natürlich auch um die Gelege von Auerhahn oder junges Rot- oder Schalenwild „kümmern“. Und Tierschutz gilt genauso für Schafe, Ziegen, Kälber, die es nicht verdient haben, mit aufgerissenen Bäuchen stark leidend auf der Wiese zu sterben.
Die Gesellschaft muss sich der unangenehmen Frage stellen, wo sie in Sachen Wolf und Bär hinwill. Meiner Meinung nach muss der Bestand an Beutegreifern mit Bedacht reguliert werden, ähnlich des dünner besiedelten Vorbildes Schweden, wo die Population gesetzlich auf 500 Wölfe begrenzt wurde. Einzelne Problemtiere müssen zeitnah und unbürokratisch entnommen werden können.