München – Die Stadt München baut ihren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen deutschen Großstädten aus. In einem Vergleich des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWi) und der Privatbank Berenbeck verteidigt die bayerische Landeshauptstadt ihren Spitzenplatz aus dem Jahr 2015. Dahinter folgen nun Leipzig, Frankfurt am Main und Dresden. Berlin, mit 3,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Deutschlands, fällt dagegen von Rang zwei auf fünf zurück. Schlusslicht auf Platz 30 ist Gelsenkirchen.
München festige die Position als „herausragende Wissensmetropole“ vor dem Hintergrund „überdurchschnittlich guter ökonomischer Zukunftsaussichten“, sagte HWWi-Direktor Henning Vöpel. Für die Studie wurden wichtige Standortfaktoren wie Bildung, Innovation und Erreichbarkeit untersucht. Hinzu kamen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die demografische Entwicklung. Demnach ist in München der Anteil an Arbeitnehmern mit Fach- und Hochschulabschluss im Deutschlandvergleich am höchsten (31,4 Prozent). Zudem sei bis zum Jahr 2030 mit dem höchsten prozentualen Zuwachs bei der Bevölkerung zu rechnen (plus 16 Prozent). Auch der Anstieg bei den Erwerbstätigen sei in keiner der anderen deutschen Städte so groß wie in München. In der Studie wird mit einem Zuwachs um 31 500 Jobs in den nächsten zwölf Jahren gerechnet. Lediglich bei den Schulabgängen mit Hochschulreife sowie der durchschnittlichen Erreichbarkeit liegt die bayerische Landeshauptstadt im unteren Mittelfeld.
Auffällig ist, dass in der Auswertung mit Leipzig, Dresden und Berlin erstmals drei Städte im Osten Deutschlands unter den Top 5 landen. Leipzig verbesserte sich damit innerhalb von neun Jahren um 23 Plätze. Die Metropolregion Rhein-Ruhr fällt dagegen auf die hinteren Ränge zurück. Das liege am „noch ausstehenden Strukturwandel“, sagte Instituts-Direktor Vöpel. Er warnte vor der Gefahr, dass sich der Abstand bei der Leistungsfähigkeit zwischen den Städten weiter vergrößern könnte. dor