München – Neuer Streit um den Familiennachzug: Der Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Frank-Jürgen Weise, wirbt dafür, dass mehr Flüchtlinge ihre Familien nach Deutschland holen können. Die Menschen würden sich so besser integrieren, sagte Weise im Südwestrundfunk (SWR). Aus der CSU kam umgehend verärgerter Protest.
Derzeit dürfen Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus ihre Familien nicht kommen lassen. Diese Regelung gilt vorerst bis zum März 2018. Sie betrifft unter anderem Syrer, die vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland flüchteten. „Herr Weise liegt voll daneben, und er müsste es aus der Phase der Überforderung aus dem Migrations-Bundesamt besser wissen“, sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. Parteichef Horst Seehofer sprach eine „Garantie“ aus, dass die CSU gegen weiteren Nachzug eintrete, und brachte eine Gesetzesänderung dafür ins Spiel. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will die Verlängerung der Nachzugs-Bremse. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt gesagt, sie wolle erst im Frühjahr entscheiden. Nach Ansicht von SPD und Grünen soll der Familiennachzug künftig wieder uneingeschränkt möglich sein. dpa/cd