München – In Bonn beginnt heute die Weltklimakonferenz, in Berlin ist der Kohleausstieg ein Streitpunkt der Jamaika-Verhandlungen. München hat gestern ein kleines Signal für die rasche Abkehr von der Kohle gesandt. Beim Bürgerentscheid stimmten 60,2 Prozent für die Stilllegung des Kohleblocks im Heizkraftwerk München Nord bis Ende 2022. Das Quorum von 110 862 erforderlichen Stimmen wurde mit 7651 Stimmen übertroffen. 78 218 Bürger stimmten mit Nein. Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 17,8 Prozent.
„Auch wenn wir unser Konzept für ökologisch und ökonomisch besser halten, erkennen wir das Votum selbstverständlich an“, sagte Münchens Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach. „Wir werden unsere Ziele zur Gestaltung der Energiewende weiter verfolgen.“ Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wird nun die Stadtwerke beauftragen, bei der Bundesnetzagentur einen Antrag zur Stilllegung des Kohleblocks zu stellen. Ob dies geschieht, ist fraglich, sollte die Behörde zur Auffassung gelangen, dass dieser systemrelevant ist.