München – Im Streit um die Neuaufstellung der CSU hat Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in scharfer Form die Machtkämpfe in der Partei gerügt. „Das Bild, das wir abliefern, ist katastrophal“, sagte sie der „Welt am Sonntag“: „Die Menschen bekommen das Gefühl, uns interessierten nur unsere Politiker-Karrieren.“
Aigner warnte davor, nach der Bundestagswahl die CSU auf einen Rechtskurs einzuschwören. „Wir haben mitnichten nur an die AfD Stimmen verloren, sondern auch an Grüne und FDP.“ Diese Stimmen seien „endgültig verloren, wenn wir jetzt nur noch auf Lautsprecherei setzen“, sagte die Vorsitzende der CSU Oberbayern.
Münchens CSU-Chef Ludwig Spaenle verlangte hingegen, die Auseinandersetzung auszutragen. „Die Öffentlichkeit nimmt ein Ringen um den richtigen Weg nicht übel. Es geht um Inhalte und Personen“, sagte er unserer Zeitung. Wer nur von einem Rechtsruck spreche oder Personenbashing betreibe, habe „das Problem nicht begriffen“ und handele aus „durchsichtigen Motiven“.
In einer Emnid-Umfrage für die „BamS“ sank die Union bundesweit auf 30 Prozent. Dahinter: SPD (22), AfD (13), FDP (11), Grüne (10), Linke (10 Prozent). cd