Nürnberg – Deutschland hat einer Studie zufolge weltweit den besten Ruf – und damit die USA von Platz eins verdrängt. Das geht aus einer am Donnerstag vorgelegten Image-Rangliste des Marktforschungsinstituts GfK und des Politikberaters Simon Anholt hervor. Die Vereinigten Staaten rutschten 2017 auf Platz sechs ab. Frankreich gilt erstmals seit dem Start der Erhebung im Jahr 2005 international als das zweitbeliebteste Land. Großbritannien hält sich stabil auf Position drei, nachdem es im vergangenen Jahr nach dem Brexit-Votum Imageverluste hinnehmen musste. Kanada und Japan teilen sich Rang vier.
Der sogenannte Anholt-GfK Nation Brands Index ermittelt jährlich, wie 50 Länder weltweit wahrgenommen werden. Dazu werden die Kategorien Exporte, Regierung, Kultur, Bevölkerung, Tourismus und Immigration/Investition untersucht.
Der Imageverlust der USA lasse auf einen „Trump-Effekt“ schließen, erklärte Anholt. Auslöser sei wohl die politische Botschaft „America First“ von US-Präsident Donald Trump.
Deutschland habe 2017 in allen Bereichen sehr positiv abgeschnitten. Vor allem in den Kategorien Kultur, Regierung und Bevölkerung konnte es in der weltweiten Wahrnehmung zulegen. Nur beim Tourismus befinde sich Deutschland mit Platz zehn im Ranking etwas weiter hinten. So bekam Deutschland für den Tourismus zwar Bestnoten für „pulsierende Städte“ und „historische Bauten“, schnitt jedoch bei „Naturlandschaften“ am schlechtesten ab.
Gerade in Asien habe sich das Ansehen der Bundesrepublik aber stark verbessert, hieß es. Weniger positiv wurde Deutschland hingegen von Brasilien, seinen europäischen Nachbarn Frankreich, Polen – und dem eigenen Volk bewertet. Vor allem ihrer Regierung gaben die Bundesbürger diesmal keine Topnoten mehr.