Brüderle: Distanz zu Grünen

von Redaktion

Früherer FDP-Fraktionschef sieht wenig Gemeinsamkeiten

Mainz/Berlin – Der frühere FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle sieht auf absehbare Zeit keine Chance mehr für eine Zusammenarbeit mit den Grünen im Bund. „Wenn man sich die teilweise hasserfüllten Reaktionen der Grünen auf die Absage der FDP anschaut, dann merkt man, dass da keine Nähe entstanden ist“, sagte er der „dpa“.

Er kritisierte „realitätsferne Positionen bei der Flüchtlings- und der Klimafrage“ sowie die ablehnende Haltung zu einer steuerlichen Entlastung der Bürger. „Ich sehe in absehbarer Zeit auf Bundesebene keine Zusammenarbeit mit den Grünen.“ Das Tischtuch zwischen Union und Liberalen ist trotz des Abbruchs der Jamaika-Gespräche durch die FDP nach Ansicht von Brüderle nicht zerschnitten. Die Beziehungen zwischen Union und FDP „sind nach einer zwischenzeitlichen Distanz wieder besser geworden“, sagte der frühere Wirtschaftsminister. FDP-Chef Christian Lindner habe nach Beendigung der Sondierungsgespräche betont, „dass die durchaus gravierenden Unterschiede zwischen CDU und CSU und FDP überbrückbar gewesen wären und dass auch wieder eine neue politische Nähe, auch menschliche Nähe, gewachsen sei“.

Für Brüderle war fehlendes Vertrauen zwischen den Partnern der Auslöser für die folgenschwere Entscheidung, die Gespräche zu beenden. Brüderle war von 2009 bis 2011 Bundeswirtschaftsminister und führte die FDP-Bundestagsfraktion von 2011 bis 2013. Bei der Bundestagswahl 2013 schaffte die FDP mit ihm als Spitzenkandidat nicht die Fünf-Prozent-Hürde.

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