SPD stimmt für Gespräche mit Merkel

von Redaktion

Schulz mit 81,9 Prozent als Parteichef wiedergewählt, Scholz abgewatscht

Berlin – Nach langer Debatte haben die rund 600 Delegierten des SPD-Bundesparteitags in Berlin am Donnerstagabend mit großer Mehrheit für ergebnisoffene Gespräche mit der Union über eine Regierungsbildung gestimmt. Sie sollen nächste Woche beginnen. Drei Ergebnisse sind möglich: eine Große Koalition, die Tolerierung einer Minderheitsregierung und Neuwahlen. SPD-Chef Martin Schulz sagte: „Es gibt keinen Automatismus für irgendwas.“

Schulz wurde mit mäßigen 81,9 Prozent als Parteichef wiedergewählt. Bei den Stellvertreter-Wahlen schnitt Olaf Scholz mit 59,2 Prozent am schlechtesten ab. Bayerns SPD-Chefin Natascha Kohnen ist nun ebenfalls Vize. Sie kam auf 80,1 Prozent.

Die Union begrüßte die Gesprächsbereitschaft der SPD, rechnet aber laut CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer mit „harten Verhandlungen“. Schulz hatte für die Gespräche geworben. Er sagte, die SPD dürfe „nicht um jeden Preis nicht regieren wollen“. Gegenwind kam von den Jusos, die ein Bündnis mit der Union ablehnen.

Über mögliche Koalitionsverhandlungen soll im Januar auf einem Sonderparteitag abgestimmt werden. Die 440 000 Mitglieder dürften über einen Koalitionsvertrag abstimmen.

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