Netanjahu: Europa ist scheinheilig

von Redaktion

Macron fordert „mutige Geste“ von Israel, Erdogan spricht von „Terrorstaat“

Tel Aviv – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Europäern „Scheinheiligkeit“ im Streit um den Status Jerusalems vorgeworfen. Während die Europäer US-Präsident Donald Trump kritisierten, weil er Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt habe, seien ihm keine „Verurteilungen“ aus Europa von palästinensischen Raketenabschüssen auf israelisches Gebiet bekannt, erklärte er in der Nacht zum Sonntag. „Obwohl ich Europa respektiere, bin ich nicht bereit, von dieser Seite Doppelmoral hinzunehmen.“

Netanjahu plant heute eine Gesprächsrunde mit den Außenministern der EU in Brüssel. Schon gestern traf er in Paris auf Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Der kritisierte Trumps Schritt erneut und forderte Netanjahu zu „mutigen Gesten“ an die Palästinenser auf. Dazu zähle ein vorläufiger Baustopp für jüdische Siedlungen in den Palästinensergebieten.

Zuvor sorgte eine Äußerung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für Aufregung. Vor Anhängern der Regierungspartei AKP nannte er Israel einen „Terrorstaat“ und „Land der Kindermörder“. Netanjahu reagierte empört, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte Mäßigung.

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