Berlin – In der Union wächst der Unmut über die SPD wegen Verzögerungen bei den Koalitionsverhandlungen. Da die Sozialdemokraten noch internen Beratungsbedarf reklamierten, dürften die offiziellen Verhandlungen nicht vor Freitag starten. In der Union besteht die Befürchtung, dass die Gespräche nicht bis Karneval abgeschlossen werden können. Dies könnte wiederum eine Regierungsbildung bis Ostern infrage stellen.
Die Unterhändler von CDU und CSU trafen sich am Dienstag, um ihren Kurs abzustimmen. Dagegen kommt das SPD-Team erst am Donnerstag zu Beratungen zusammen. In der Partei wird immer noch der Parteitag am Sonntag aufgearbeitet. Der designierte thüringische SPD-Vorsitzende Wolfgang Tiefensee forderte Parteichef Martin Schulz auf, auf ein Ministeramt zu verzichten.
Derweil meldet die SPD seit Sonntag mehr als 500 Neueintritte vor dem angekündigten Mitgliederentscheid über eine Neuauflage der Großen Koalition. Die Jusos hatten Bündniskritiker ermuntert, einzutreten und mit Nein zu stimmen. Intern sorgt das für Ärger. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Malu Dreyer sprach von einem „Irrglauben“.