FDP tritt für Kopftuchverbot ein

von Redaktion

Lindner verlangt Regelung für Mädchen an Schulen – CSU: Das ist unsinnig

Berlin/München – Die Debatte um ein Kopftuchverbot für junge Mädchen greift von Österreich auf Deutschland über. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sagte, ein solches Verbot für Mädchen unter 14 Jahren sei verhältnismäßig und stärke die Persönlichkeitsentwicklung. Es sei ein „leider notwendiger Hinweis, dass unsere moderne Gesellschaft die individuelle Religionsfreiheit auch innerhalb von Familien verteidigt“. Ähnlich äußerte sich der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP). Religionsunmündige Kinder dürften nicht dazu gedrängt werden, ein Kopftuch zu tragen. Daher sollte ein Verbot geprüft werden. Nur erwachsene Frauen könnten die Frage selbstbestimmt entscheiden.

NRW-Politiker der CDU beschreiben, dass selbst an Grundschulen schon Mädchen mit Kopftuch zum Unterrocht erschienen seien. Die CSU sieht ein Verbot indes kritisch. Sie sehe keinen Regelungsbedarf, sagte Bayerns Integrationsbeauftragte Mechthilde Wittmann unserer Zeitung. Ein Verbot, ausgeübt an den Schwächsten, sei unsinnig. Wichtiger sei Aufklärungsarbeit bei muslimischen Eltern. Andernfalls werde ein Kopftuchverbot nur dazu führen, dass Mädchen das Elternhaus so selten wie möglich verlassen düften.  cd/dpa

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