Fall Skripal: Bericht belastet Moskau

von Redaktion

Experten bestätigen britische Angaben über sowjetisches Nervengift

Den Haag – Die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) hat die britischen Angaben bestätigt, nach denen der frühere russische Doppelspion Sergej Skripal mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet wurde. Die Experten der OPCW sagten aber nichts über die exakte Herkunft des Giftes. Das steht in der Zusammenfassung eines OPCW-Berichtes, die gestern in Den Haag veröffentlicht wurde.

Die OPCW nennt im veröffentlichten Teil des Berichts nicht den Namen des Kampfstoffes. Die Analysen der Boden- und Gewebeproben bestätigen aber die Ergebnisse der britischen Wissenschaftler. Die hatten Anfang April festgestellt, dass Nowitschok verwendet worden war. Nowitschok war in der Sowjetunion hergestellt worden. Der im Befund festgestellte hohe Reinheitsgrad des Kampfstoffes verweist auf eine staatlich-militärische Herkunft.

Der Name des Giftes sowie die genaue Struktur wird nur im vollständigen, öffentlich nicht zugänglichen Bericht genannt.

Skripal und seine Tochter Julia waren Anfang März im südenglischen Salisbury vergiftet worden. Julia wurde kürzlich aus dem Krankenhaus entlassen. Ihr Vater wird weiter in der Klinik behandelt.

Großbritannien verlangte als Reaktion auf den OPCW-Bericht eine Sitzung des Weltsicherheitsrates. Russland wies die Ergebnisse der Chemiewaffenexperten hingegen zurück. Russland akzeptiere keinerlei Ermittlungsergebnisse, so lange Moskau keinen Zugang zu den Untersuchungen Großbritanniens und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen erhalte, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa.

Artikel 10 von 11