Wiesbaden – Der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt gestern berichtete, waren Ende des Jahres 10,6 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst – rund 585 000 mehr als 2016. Damit habe sich das Wachstum der ausländischen Bevölkerung auf dem Niveau von 2013 und vor Beginn der Flüchtlingskrise befunden, sagte ein Sprecher in Wiesbaden. Langfristig betrachtet lag der Zuwachs der ausländischen Bevölkerung über dem durchschnittlichen Anstieg der vergangenen zehn Jahre (+388 000).
Größte Ausländergruppen bleiben Türken (1,48 Millionen) und Polen (867 000). Syrer stellen die drittgrößte Ausländergruppe (699 000).
Für die Entwicklung der Ausländerzahlen im Jahr 2017 waren zwei Faktoren ausschlaggebend: einerseits ein deutlicher Rückgang der Zuwanderung aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) und andererseits eine bereits länger anhaltende steigende Zuwanderung aus der Europäischen Union (EU), vor allem aus den Staaten der EU-Erweiterung 2004 wie Polen, Rumänien und Bulgarien.
Die Zahl der Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten wie Syrien, dem Irak oder Afghanistan ging im Vergleich zu 2016 spürbar zurück. Aus diesen sogenannten Drittstaaten kamen rund 163 000 Menschen nach Deutschland – ein Jahr zuvor waren es noch 665 000. Insgesamt machten die Migranten aus Nicht-EU Staaten im vergangenen Jahr mehr als 5,9 Millionen Menschen aus.
Unterdessen verlassen immer mehr syrische Flüchtlinge mit Aufenthaltsstatus Deutschland wieder. Nach Recherchen des NDR-Magazins „Panorama“ und des Reporterformats „STRG_F“ versuchen sie, teilweise auf denselben riskanten Routen wie auf der Flucht aus Syrien zunächst wieder in die Türkei zurückzugelangen. Als Grund gäben viele die erschwerte Familienzusammenführung an.