Bahnsperre lässt Fahrgäste zittern

von Redaktion

Zwischen München und Freising geht in den Sommerferien sechs Wochen nichts mehr

München/Freising – Bei Fahrgästen wächst die Unruhe über eine der größten Gleissperren der vergangenen Jahre. In den Sommerferien will die Bahn sechs Wochen lang die Gleise zwischen Feldmoching und Neufahrn sperren. Betroffen sind sämtliche S-Bahnen der S-Bahnlinie 1 zum Flughafen und nach Freising, ferner die Züge aus Passau, Landshut und Regensburg.

Die Bahn verspricht ein „leistungsfähiges Ersatzkonzept“. Man wisse um die Bedeutung der Zulaufstrecke zwischen Ostbayern und München, erklärt Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel. Doch die Sperre sei notwendig, um auf 33 Kilometern Länge Schienen zu ersetzen und die Neufahrner Kurve an ein elektronisches Stellwerk anzuschließen. Die „Bauoffensive“ zeitlich zu strecken und etwa nur an Wochenenden zu bauen, lehnte die Bahn ab. Alle Fahrgäste werden nach einem komplizierten Ersatzfahrplan über den Flughafen und die S8-Strecke umgeleitet – Verzögerungen von einer Stunde müssen die täglich bis zu 50 000 Fahrgäste einkalkulieren. Forderungen etwa des Freisinger Grünen-Abgeordneten Christian Magerl, Expressbusse etwa von Landshut nach München anzubieten, lehnte die Bahn ab. „Alle Fahrgäste aus Ostbayern werden nun in Freising stranden“, ärgert sich Magerl. Aber auch Direktbusse von Freising nach München gibt es nicht. Stattdessen verweist die Bahn auf eine dann eingeführte Express-S-Bahn S18, die aber nur ab Flughafen fährt. Fahrgäste aus Regensburg ärgern sich über diverse Hürden. So sollen sie zunächst nach Ingolstadt fahren und dort umsteigen, so die Empfehlung der Bahn. Allerdings dürfen sie von dort keine ICE-Züge benutzen, es sei denn, sie zahlen einen Aufpreis. Auch die Entschädigungen für Abokunden fallen gering aus – zum Beispiel gibt es ermäßigte Karten für ein Spaßbad.

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