München – Fünf Monate vor der bayerischen Landtagswahl eröffnet die CSU mit scharfen Attacken den Kampf gegen die AfD und beansprucht zugleich das Alleinvertretungsrecht für das bürgerliche Lager. „Die AfD ist ein Feind von allem, für das Bayern steht“, heißt es in einem neuen Strategiepapier. Und: „Brauner Schmutz hat in Bayern nichts verloren!“ Ministerpräsident Markus Söder betonte bei einer Klausur des Parteivorstands, die CSU wolle „zeigen, dass die AfD unbayerisch ist, dass sie mit Bayern überhaupt nichts zu tun hat“. Parteichef Horst Seehofer sagte zur AfD: „Dort, wo sie Irrwitziges vertritt, und das ist nicht wenig, werden wir sie stellen.“
AfD-Chef Jörg Meuthen konterte, die AfD sei klar konservativ, bürgerlich-freiheitlich und patriotisch. „Die Verzweiflung in der CSU muss sehr groß sein, wenn sie das als unbayerisch bezeichnet“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Das erstaune angesichts der „desolaten Verfassung“ der CSU aber nicht mehr. „Die CSU ist inzwischen im Antifa-Jargon angelangt“, sagte Meuthen. In dem Strategiepapier von Generalsekretär Markus Blume heißt es, die AfD, das seien „Feinde Bayerns“. „Wir werden einen harten Kampfkurs gegen die AfD fahren und dulden keinerlei Grenzüberschreitungen mehr.“ Zugleich will die CSU „allen bürgerlichen Stimmen im Land eine politische Heimat geben“.
Der konservative Berliner Kreis in der Union reagierte zurückhaltend. Die CSU sei „immer schon klarer in ihrer Aussprache und ihren Aussagen“ gewesen, sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete und Sprecherin des Berliner Kreises, Sylvia Pante.
Allerdings ist die CSU immer noch weit von einer absoluten Mehrheit entfernt. Nach der repräsentativen Umfrage des Meinungforschunginstituts Civey käme die CSU derzeit auf 42,1 Prozent der Wählerstimmen. Die Sozialdemokraten lägen bei 13,7 Prozent, die Grünen bei 13,5 und die AfD bei 12 Prozent. Die FDP könnte mit 5,1 Prozent knapp wieder in den Landtag einziehen, die Freien Wähler mit 6,6 Prozent.