Berlin – Der frühere Wirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel soll in den Verwaltungsrat des neuen Zug-Konzerns von Siemens und des französischen Unternehmens Alstom einziehen. Er habe die Regierung umfassend über seine Berufung informiert, so Gabriel. „Selbstverständlich halte ich mich strikt an die in der letzten Legislaturperiode neu geschaffenen gesetzlichen Vorgaben für ehemalige Mitglieder der Bundesregierung.“ Damit kann der frühere SPD-Chef die Tätigkeit frühestens im März 2019 aufnehmen.
Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge betonte: „Ich habe viel Respekt vor Sigmar Gabriel.“ Der Ex-Minister stamme aus Salzgitter, wo Alstom „die bedeutendste Fabrik in der Welt“ habe. Auch im Umfeld von Siemens wurde auf die internationale Erfahrung Gabriels verwiesen. Der Posten wird mit etwa 50 000 bis 60 000 Euro im Jahr vergütet, schätzt man in Industriekreisen.
Siemens und Alstom hatten die Zug-Allianz im vergangenen Herbst angekündigt. Als Wirtschaftsminister war Gabriel 2014 in einen anderen Übernahmeprozess zwischen Siemens und Alstom eingebunden. Damals ging es um den Kraftwerksbereich.