Berlin – In vielen deutschen Gärten flatterten in diesem Frühjahr weniger Vögel als sonst. Das ist ein Ergebnis der Aktion „Stunde der Gartenvögel“, wie der Naturschutzbund (Nabu) unter Berufung auf Daten von rund 56 000 Hobby-Forschern mitteilte. Im Schnitt hätten diese 33,8 Vögel pro Garten gezählt – und damit knapp einen Vogel weniger als im langjährigen Schnitt (34,9). „Sieben der 15 häufigsten Gartenvogelarten weisen in diesem Jahr den niedrigsten jemals pro Garten gemessenen Wert auf“, erklärte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. In Bayern blieb die Zahl mit 32 Individuen pro Garten konstant im Vergleich zum Vorjahr.
Bei Amseln und Grünfinken vermuten die Naturschützer Rückgänge durch Krankheiten: Aber auch der Rückgang der Insektenzahl – und damit einer wichtigen Nahrungsgrundlage – macht sich laut Nabu bemerkbar: „Besonders Arten, die ausschließlich Insekten fressen oder zumindest ihre Jungen mit Insekten füttern, wie Meisen, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt“, erklärte Miller. In Bayern trifft das auch auf das Rotkehlchen zu. Insgesamt sichteten die Teilnehmer am häufigsten Spatzen vor Amseln.