Diskussion um Notaufnahme-Gebühr

von Redaktion

Kassenärzte erwägen Sanktionen für unnötige Besuche – Kritik von Kliniken

Berlin – Um überflüssige Besuche in der Notaufnahme von Krankenhäusern zu verhindern, will der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, notfalls eine Gebühr von den Patienten verlangen. „Wenn sich bestimmte Patienten dem Angebot der niedergelassenen Ärzte dauerhaft entziehen und das System nach Gusto nutzen, wie es ihnen gerade einfällt, muss das finanzielle Sanktionen nach sich ziehen“, sagte Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), Siegfried Hasenbein, kritisierte den Vorstoß. „Bevor man Patienten mit einer Strafgebühr droht, müssen Politik und Selbstverwaltung erst einmal ihre Hausaufgaben machen“, sagte er unserer Zeitung. Wenn die Kassenärzte weiter auf dem Sicherstellungsauftrag für die ambulante Notfallversorgung bestünden, müssten sie selbst größere Anteile daran leisten.

Die KBV ruderte gestern zurück. Bei Patienten, die zur Notaufnahme kommen, obwohl sie eine reguläre Arztpraxis aufsuchen könnten, wäre eine Gebühr als letzte Möglichkeit denkbar, sagte eine Sprecherin, betonte aber: „So weit sind wir noch gar nicht.“   hor/dpa

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