„Null Toleranz bei Hassparolen“

von Redaktion

Wissenschaftler warnen vor Spaltung der Gesellschaft durch Extremismus

München – Nur eine „Kultur der Anerkennung“ zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen kann verhindern, dass sich die Gesellschaft spaltet – das ist das wichtigeste Ergebnis einer Studie, die gestern in München vorgestellt wurde. Wissenschaftler des Erlanger Zentrums für Islam und Recht in Europa (EZIRE) haben im Auftrag des Kultusministeriums drei Jahre lang den muslimischen Alltag in Bayern untersucht. Die Politik erhofft sich von der Studie Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von Extremismus.

„Wir haben eine Erosion der Mitte beobachtet“, berichtet EZIRE-Direktor Mathias Rohe. Extremisten und Islamfeinde schaukeln sich laut Studie mit ihren Hassparolen gegenseitig hoch und seien damit eine Bedrohung für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. „Wir müssen beiden Seiten mit null Toleranz entgegentreten“, betont Rohe. Dabei sei gerade in der öffentlichen Debatte vor allem eine sorgsame Wortwahl wichtig. „Die Parolen der AfD dürfen wir keinesfalls übernehmen.“

Die Wissenschaftler sprachen sich auch für eine Fortführung des Islam-Unterrichts in Bayern aus, um die Radikalisierung von Jugendlichen zu verhindern. Das Modellprojekt läuft in einem Jahr aus.

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