München – Seit Banken und Sparkassen bei Girokonten an der Gebührenschraube drehen, gewinnen sogenannte Premiumkonten an Beliebtheit. Dabei handelt es sich um Konten, bei denen Kunden monatlich eine höhere Gebühr als beim klassischen Girokonto zahlen, dafür stellt die Bank ihren Kunden beispielsweise keine Extragebühren für Überweisungen oder Barabhebungen in Rechnung.
Das Verbraucherportal biallo.de kommt nach einer Auswertung von über 800 Premiumkonten von Filialbanken aber zu dem Ergebnis: „Die Preisunterschiede sind bei annähernd gleichen Leistungen enorm.“
Premiumkonten ohne Kreditkarte kosten demnach bei den Regionalbanken zwischen 4,50 und 30 Euro im Monat. Den günstigsten Preis berechnet mit 4,50 Euro die Sparkasse Rahden aus Nordrhein-Westfalen. Mehr als sechsmal so viel kassiert laut biallo.de die Raiffeisenbank aus dem hessischen Oberursel.
Bei den überregionalen Banken erwiesen sich die Premiumkonten der Postbank (9,90 Euro) und der Deutschen Bank (9,99 Euro) als die günstigsten – jeweils ohne Kreditkarte. Die teuersten überregionalen Geldhäuser in dieser Kategorie waren die HypoVereinsbank (14,90 Euro) und die GLS Bank (19,50 Euro). Die Autoren der Studie weisen aber darauf hin, dass nicht alle Institute ihre Daten preisgegeben hätten. Es könne daher noch Anbieter mit höheren oder niedrigeren Preisen geben.
Die Auswertung zeigt auch, dass Kunden von bayerischen Regionalbanken vergleichsweise wenig zahlen. „Von Süden nach Norden werden die die Premiumkonten teurer“, heißt es in der Studie. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sie die Anzahl der Banken vor Ort sehr viel größer als im Norden oder Osten Deutschlands. „Kleinere Einheiten bedeuten oft auch: Man ist näher an seinen Kunden und überlegt sich eine Preiserhöhung zweimal“, so die Begründung.
Die bayerischen Sparkassen verlangen demnach für das Premiumkonto im Schnitt 9,42 Euro im Monat. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken im Freistaat liegt der Durchschnittspreis bei 8,91 Euro. sh