München – Nach den Kontroversen über sein Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan verlässt Mesut Özil die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Der türkischstämmige Mittelfeldstar teilte seine Entscheidung am Sonntagabend auf Twitter mit: „Schweren Herzens und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr auf internationaler Ebene für Deutschland spielen, da ich dieses Gefühl des Rassismus und der Respektlosigkeit habe“, schrieb Özil in englisch Sprache.
Die Entscheidung sei ihm „extrem schwer“ gefallen, weil er immer „alles für meine Teamkollegen, den Trainerstab und die guten Menschen von Deutschland gegeben“ habe, führte Özil aus. Einige hochrangige Vertreter des Deutschen Fußballbundes (DFB) hätten ihn aber aus egoistischen Motiven „in politische Propaganda“ hineingezogen. Özil kritisierte insbesondere DFB-Chef Reinhard Grindel, der ihn zum „Sündenbock für seine Inkompetenz“ habe machen wollen.
Özil und der ebenfalls türkischstämmige deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan hatten Erdogan im Mai getroffen und sich mit ihm fotografieren lassen.