Frankreich: Handy-Verbot an Schulen

von Redaktion

Paris/München – In Frankreich gilt künftig an Schulen ein umfassendes gesetzliches Handyverbot. Abgeordnete der Regierungspartei La République en Marche und Liberale stimmten in der Nationalversammlung für die Regelung, während Vertreter linker und konservativer Parteien sich enthielten. Die Initiative war ein Wahlkampfversprechen von Präsident Emmanuel Macron. Das Verbot wird an Vorschulen, Grundschulen und weiterführenden Schulen gelten. Es betrifft Schüler im Alter von drei bis 15 Jahren. Französische Gymnasien haben die Möglichkeit, ebenfalls ein Handyverbot einzuführen, sind aber nicht dazu verpflichtet.

Das Verbot löst auch in Deutschland eine Debatte aus. Aus Sicht des Bundeselternrats haben Handys an Schulen nichts zu suchen – ein generelles Verbot lehnt er aber ab. „Es stört den Unterricht, da müssen wir uns nichts vormachen“, sagte der Vorsitzende der Dachorganisation der Landeselternvertretungen, Stephan Wassmuth. Die Schulen seien technisch aber noch nicht gut genug ausgerüstet, um ganz auf Mobiltelefone zu verzichten. Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung, argumentiert ähnlich: „Ein generelles, gesetzliches Verbot hilft uns nicht weiter.“ Deutsche Schulen hätten größtenteils noch „steinzeitliche Ausstattungen“, daher müssten Lehrer auf die Mittel zurückgreifen, die Schüler mitbrächten.

In Bayern gibt es Bestrebungen in umgekehrter Richtung. Nach Druck von Lehrern, Eltern und Schülern soll es einen „Modellversuch zur Handynutzung“ geben, der im kommenden Schuljahr startet. Bis zu 300 weiterführende Schulen sollen verschiedene Regelungen erproben, beispielsweise kann die Handynutzung in einem gewissen Zeitraum (Pausen), in bestimmten Schulräumen oder auch für genau definierte Altersgruppen erlaubt werden. An Grundschulen bleibt die Handynutzung verboten.  afp/dw

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