Wunden durch Asylstreit

von Redaktion

Kramp-Karrenbauer fordert Aufarbeitung in der Union

Berlin – Die beiden Unionsparteien können nach Auffassung von CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer nach ihrem heftigen Asylstreit nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Der Krise habe „Verletzungen hinterlassen und Friktionen“, sagte Kramp-Karrenbauer der „Rheinischen Post“. „Darüber müssen wir auch noch einmal sprechen, und das müssen wir in den beiden Parteien auch noch einmal aufarbeiten.“

Die scharfe unionsinterne Auseinandersetzung gipfelte Anfang Juli in einer Rücktrittsankündigung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Damit standen die Zusammenarbeit der Union und die gesamte große Koalition auf dem Spiel. CDU und CSU rauften sich dann aber in letzter Minute zusammen, Seehofer blieb im Amt. „Die Art und Weise, wie wir gestritten haben, lässt am Ende nur Verlierer zurück“, sagte Kramp-Karrenbauer. In einer Parteienfamilie, die sich selbst als bürgerlich bezeichne, schlage ein solcher Konflikt viel negativer zu Buche als bei anderen Parteien. „Das hat uns allen miteinander geschadet. Das sieht man an den Umfragen für die CSU, aber auch für die CDU.“ Nordhrein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) warnte die CSU erneut vor rechtspopulistischer Rhetorik.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil attackierte Seehofer und Bayerns Regierungschef Markus Söder wegen ihres Verhaltens im Asylstreit. „Seehofer und Söder haben hemmungslos das Geschäft der AfD betrieben. Ich finde das widerlich“, sagte der SPD-Politiker dem „Tagesspiegel am Sonntag“.

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