Türkei-Krise reißt Märkte nach unten

von Redaktion

US-Strafzölle verdoppelt – Erdogan spricht von „Wirtschaftskrieg“

Ankara – Die türkische Lira hat am Freitag angesichts von neuen US-Sanktionen gegen die Türkei und Zweifeln an der Handlungswilligkeit der türkischen Regierung 19 Prozent an Wert verloren. Kurz nachdem US-Präsident Donald Trump im Kurzmitteilungsdienst Twitter eine Verdopplung der Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei verkündete, notierte die Lira bei 6,62 zum Dollar.

Bereits am Morgen hatte die Lira nach Äußerungen des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan massiv an Wert verloren. Erdogan hatte am Donnerstagabend bei einer Kundgebung in Rize angedeutet, dass er keinen Bedarf für eine Intervention gegen den Verfall der Währung sehe. Bei einer Rede in Bayburt rief er dann am Freitag zum „nationalen Kampf“ gegen einen „Wirtschaftskrieg“ auf, mit dem die Türkei konfrontiert sei. Erdogan appellierte an die Türken, ihre Devisen in Lira umzutauschen, um deren Kurs zu stützen.

Die Währungskrise belastete auch die Börsen in Europa und den USA. Händler fürchten, dass sich die Nervosität am Devisenmarkt auf den Aktienmarkt überträgt.

Artikel 9 von 11