Dresden – Das Vorgehen der Polizei gegen ein ZDF-Team in Dresden schlägt in der Politik und den sozialen Medien weiter hohe Wellen. Die Polizei sah sich gestern dem Verdacht ausgesetzt, Rechte in ihren Reihen zu beschäftigen. Anlass war eine Mitteilung des sächsischen Innenministeriums vom Vorabend. Demnach war der Pegida-Demonstrant, der am Rande des Besuches von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Dresden eine Polizeikontrolle bei den Journalisten ausgelöst hatte, ein Mitarbeiter des sächsischen Landeskriminalamtes. Er soll dort laut Medienberichten im Dezernat Wirtschaftskriminalität eingesetzt worden sein. Als Buchprüfer schreibt er demnach Gutachten und Prüfberichte und tritt für das LKA auch in Gerichtsprozessen auf.
Der mit einem Deutschlandhut bekleidete Mann hatte sich vor einer Woche an einer Demonstration der AfD und der islam- und ausländerfeindlichen Pegida-Bewegung beteiligt und sich lautstark gegen Filmaufnahmen für das ZDF gewehrt.
Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) warnte vor Vorurteilen gegenüber der Polizei. „Mir ist sehr daran gelegen, die Situation zu versachlichen und mit Ruhe zu bewerten.“