München – Wer mehr Kinder hat, lebt gesünder und länger. Das belegt eine neue Studie aus Kanada. Die Wissenschaftler identifizierten demnach drei Faktoren, die entscheidend dafür sein sollen, auch jenseits der 80 noch fit zu bleiben, nämlich: die Anzahl der Kinder, Verzicht auf Zigaretten und gute Gene.
Den Ergebnissen zufolge hatten die „Super-Senioren“ häufig vier oder mehr Kinder, rauchten deutlich seltener und ihre Mütter waren auch schon vergleichsweise älter geworden. Die „Super-Seniorinnen“ hätten zudem deutlich häufiger mit über 40 noch mal entbunden.
Dass Kinder jung halten, haben schon mehrere Studien nachgewiesen, zumal der Nachwuchs Eltern und Großeltern körperlich und geistig besonders fordert. In einer aufsehenerregenden Untersuchung konnte zudem belegt werden, dass bestimmte Altersmarker weniger ausgeprägt sind, je mehr Nachwuchs eine Frau hat. Womöglich liegt es am Östrogen: Frauen, die mehrfach schwanger waren, haben länger höhere Konzentrationen dieses Hormons im Blut. Östrogen wirkt Experten zufolge „antioxidativ“, es schützt unsere Zellen.
Unterdessen warnen Experten vor einem Anstieg der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland. Jüngsten Daten zufolge habe es seit 2015 rund 11 000 Todesfälle pro Jahr mehr gegeben. Das sagte Herzspezialist Udo Sechtem anlässlich des fünftägigen Kongresses der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC), der heute in München beginnt. Die genaue Ursache des Anstiegs ist aber unklar: „Wir vermuten, dass die ungesunden Lebensformen zunehmen.“ Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress und Rauchen seien hier die zentralen Themen. bn/dpa