OB Reiter plant autofreie Altstadt

von Redaktion

Münchens Rathaus-Chef: In zehn bis 15 Jahren kaum noch Fahrzeuge unterwegs

München – In zehn bis 15 Jahren werden kaum noch Fahrzeuge in der Innenstadt unterwegs sein. Das prognostiziert Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) unserer Zeitung. „Ich glaube nicht, dass wir dann noch mit dem Auto in die Innenstadt fahren, zumindest nicht uneingeschränkt wie heute“, sagt der 60-Jährige. Ausnahmen müsse es für den Lieferverkehr geben, für die Blaulicht-Fahrzeuge und für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf das Auto angewiesen sind.

Außerdem könnte auch das Tal für Autos gesperrt werden, wie der Rathaus-Chef weiter ausführte. „Für das Tal könnte ich mir eine weitere Ausweitung der Fußgängerzone sehr gut vorstellen. Die aktuelle Erweiterung am Marienplatz ist sehr gelungen und kommt bei den Menschen, aber auch den Unternehmen dort sehr gut an.“

Eine Verödung der Innenstadt befürchtet Reiter dadurch nicht. „Im Gegenteil, die Münchner sprechen mich oft auf die positive Veränderung an und gehen gerne dorthin zum Einkaufen oder einfach zum Spazieren. Aber natürlich muss es für die Bewohner der Altstadt weiter die Möglichkeit geben, ihr Haus zu erreichen. Insgesamt aber werden dort sicher deutlich weniger Fahrzeuge fahren, als das jetzt der Fall ist.“

Darüber hinaus denkt der OB darüber nach, ein Mobilitätsreferat zu schaffen. „Der Nahverkehr muss leistungsfähiger und auch bezahlbarer werden, Projekte müssen rascher umgesetzt werden. Deswegen ist es vielleicht auch sinnvoll, darüber nachzudenken, die Schnittstellen zu bündeln.“ In dem neuen Referat könnten die Verkehrs-Kompetenzen von Teilen des Kreisverwaltungs-, des Planungs-, des Bau-, des Umweltund des Referates für Arbeit und Wirtschaft unter einer Leitung zusammengefasst werden. Die Schaffung des neuen Referates soll Gegenstand der Gespräche einer Regierungsbildung im nächsten Stadtrat sein. „Das Thema Mobilität ist ja schon jetzt ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Und wir haben schon viel auf den Weg gebracht.“ ska

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