Zigaretten-Streit oder EC-Karten-Raub?

von Redaktion

Tödliche Messerattacke: Motiv weiter unklar – Justizbeamter suspendiert

Chemnitz – Nach den tödlichen Messerstichen von Chemnitz hält sich die Staatsanwaltschaft mit Details zu den Hintergründen der Gewalttat weiter bedeckt. Die Anklagebehörde machte gestern auf Anfrage keine Angaben zum Tatmotiv und ging auch nicht auf Medienberichte ein, wonach der Messerattacke auf einen 35 Jahre alten Deutschen am frühen Sonntagmorgen entweder ein Streit um Zigaretten oder ein versuchter EC-Karten-Raub vorausgegangen sei. Die Polizei hatte lediglich von einer verbalen Auseinandersetzung berichtet. Bei dem Messerangriff starb ein 35-jähriger Deutscher, zwei 33- und 38-Jährige wurden zum Teil schwer verletzt.

Unterdessen hat der Dresdner Justizbeamte Daniel Zabel gestanden, den Haftbefehl gegen die beiden Tatverdächtigen fotografiert und im Internet weitergegeben zu haben. Bei der Einlieferung der beiden Verdächtigen in die JVA Dresden habe der Haftbefehl im Zugangsbereich ausgelegen, erzählte er „Bild“. 24 Stunden später habe er dann das Foto per Handy an Kollegen aus der Justiz, Freunde des erstochenen Daniel H. und die rechte Gruppierung „Pro Chemnitz“ verschickt. Der Haftbefehl enthält unter anderem die vollen Namen und Wohnanschriften der Tatverdächtigen und des Opfers. Als Motiv für sein Handeln gab der Beamte an, er wollte, „dass die Wahrheit ans Licht der Öffentlichkeit kommt“.

Gegen ihn laufen nun Ermittlungen wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses, er wurde bereits vom Dienst suspendiert.

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