S1 ist die unpünktlichste S-Bahn

von Redaktion

Schlechte Werte auch für das Gesamtnetz – Stammstrecke gesperrt

München/Freising – Die S1 Richtung Freising ist die unpünktlichste Linie der S-Bahn München. Das geht aus einer Auswertung des Bundesverkehrsministeriums auf Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel hervor. Das Ministerium hatte in seiner Antwort bundesweit die Werte sämtlicher S-Bahn-Netze sowohl für das Gesamtjahr 2017 als auch für das erste Halbjahr 2018 veröffentlicht. Demnach schneidet die S-Bahn München auch insgesamt sehr schlecht ab – sie rangiert hinter den S-Bahnen Hamburg, Berlin, Stuttgart, Nürnberg und Mitteldeutschland. Ihr Wert ist mit nur 94,8 Prozent so schlecht wie der der S-Bahn Nordrhein-Westfalen. Zum Vergleich: Spitzenreiter Hamburg erreicht 98 Prozent.

Speziell die S1 erreichte von Januar bis Juni 2018 in der Hauptverkehrszeit nur 92,3 Prozent Pünktlichkeit – das heißt, fast jeder zehnte Zug war mindestens sechs Minuten zu spät. Züge, die nur fünf Minuten zu spät eintreffen, werden laut Statistik als pünktlich gewertet. Ausgefallene Züge werden in der Statistik gar nicht erst berücksichtigt. Daher gelten Werte um die 94 Prozent bahnintern als unbefriedigend.

Da die S1 auf einer zweigleisigen Strecke mit Mischverkehr fährt, ist ihr Gesamtwert (93,9 Prozent) nicht überraschend – ebenso wenig der der S7 auf dem West- und Ost-Ast. Sie hat in der Hauptverkehrszeit nur 92,7 Prozent Pünktlichkeit. Die S7 fährt zum Großteil auf eingleisigen Strecken. Noch am pünktlichsten ist die S3 (96 Prozent Gesamtwert). Die Werte der anderen Linien: S2 94,3 Prozent, S4 95,3 Prozent, S6 94,5 Prozent und S8 95,5 Prozent. Auch gestern hatte die S-Bahn mit einer Störung zu kämpfen. An diesem Wochenende ist zudem die Stammstrecke wegen Bauarbeiten gesperrt.  dw

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