Bayern-Bosse attackieren Medien

von Redaktion

Spektakuläre Schelte: „Wir lassen uns das nicht mehr gefallen“

München – Mit gewaltigem Theaterdonner haben sich die Bosse des FC Bayern München am Freitag mit dem ihrer Meinung nach unfairen Medienecho der letzten Wochen auseinandergesetzt. Bei dem spektakulären Rundumschlag bezeichnete Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die jüngste Berichterstattung über den seit vier Pflichtspielen sieglosen Fußball-Rekordmeister als „herabwürdigend, hämisch und polemisch“. Weiter erklärte der 63-Jährige im überfüllten Pressekonferenzraum an der Säbener Straße: „Heute ist ein wichtiger Tag für den FC Bayern, weil wir Ihnen mitteilen, dass wir uns das nicht mehr gefallen lassen.“

Bayern-Präsident Uli Hoeneß schloss sich der Medienschelte in ebenfalls stark geharnischtem Ton an. „Das ist eine Frechheit!“, wetterte er und kündigte an: „Wir werden keine respektlose Berichterstattung mehr akzeptieren.“

Der 66-Jährige nahm dabei auch Joachim Löw in Schutz: Die Art und Weise, wie versucht worden sei, den Bundestrainer „abzuschießen“, bezeichnete er als „widerlich“. Hoeneß: „Das hat dieser Mann nicht verdient.“ Rummenigge bemühte in seiner Verbaloffensive sogar den Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Der Vorstandschef fügte hinzu: „Es scheint offensichtlich, dass man sich überhaupt keine Gedanken mehr macht über Werte wie Würde und Anstand. Polemik scheint keine Grenzen mehr zu kennen. Das gilt für Medien, das gilt auch für Experten, und das gilt vor allen Dingen auch für Experten, die mal bei diesem Club Fußball gespielt haben.“ Der denkwürdige Auftritt der Bayern-Führung löste eine Welle kritischer Reaktionen aus. Die Einschätzungen schwankten zwischen „Realsatire“ und „absurde Abrechnung“. mm

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