EU beschließt Plastik-Bann

von Redaktion

Einige Produkte sollen verboten werden – Grüne fordern mehr

Straßburg – Zum Schutz der Meere sollen Teller, Strohhalme und andere Wegwerfprodukte aus Kunststoff nach dem Willen des EU-Parlaments verboten werden. Die Abgeordneten stimmten gestern in Straßburg mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Richtlinienentwurf. Darin fordern sie auch, dass die Mitgliedstaaten den Verbrauch anderer Produkte wie Plastikbecher bis 2025 um ein Viertel senken, über Preiserhöhungen oder Werbung für Alternativen.

Ziel ist es, die Plastikmassen in den Meeren einzudämmen. Laut EU-Parlament macht Plastik drei Viertel des Mülls in den Ozeanen aus. In der EU stellen weggeschmissene Einwegprodukte aus Kunststoff etwa die Hälfte des an den Stränden gefundenen Mülls. Die EU-Kommission hatte im Mai einen Vorschlag zur Eindämmung von Plastikmüll vorgelegt. Die EU-Abgeordneten verschärften diese Ideen nun zum Teil.

Grünen-Chef Robert Habeck nannte die EU-Pläne einen Anfang, forderte aber weitere Maßnahmen. „Um den Verbrauch von Plastik zu reduzieren, brauchen wir eine radikale Kursänderung.“ Seiner Vorstellung nach sollten ab 2030 alle in der EU in den Verkehr gebrachten Kunststoffprodukte wiederverwendbar oder ganz abbaubar sein oder günstig recycelt werden können. Dazu brauche es unter anderem eine Steuer auf Wegwerfprodukte.

Nach dem Beschluss des Parlaments muss ein Kompromiss mit den Mitgliedstaaten gefunden werden. Ziel ist 2019. Dann sollen die Staaten die neuen Regeln bis 2021 umsetzen.

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