Merkel leitet ihren Abschied ein

von Redaktion

Kanzlerin kandidiert nicht wieder als CDU-Chefin – Kommt Merz?

Berlin – Zeitenwende in Berlin: Unter dem Druck massiver Unzufriedenheit mit der Bundesregierung und der schweren CDU-Wahlniederlage in Hessen hat Kanzlerin Angela Merkel das Ende ihrer politischen Ära eingeleitet. Die 64-Jährige will im Dezember den Parteivorsitz abgeben und sich 2021 ganz aus der Politik zurückziehen. Bis zum Ende der Wahlperiode wolle sie aber Kanzlerin bleiben, sagte Merkel gestern nach einer Vorstandssitzung.

Merkel ist seit 18 Jahren CDU-Chefin und seit 13 Jahren Kanzlerin. Für den Parteivorsitz gibt es bereits mindestens drei Bewerber – ein vierter hält sich eine Kandidatur noch offen.

Die Nachfolge an der Parteispitze könnte auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Hamburg geregelt werden. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn kündigten offiziell ihre Kandidatur an. Auch der frühere Unionsfraktions-Vorsitzende Friedrich Merz will seinen Hut in den Ring werfen. Als weiterer potenzieller Kandidat gilt auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, der sich gestern aber noch nicht erklären wollte.

Unterdessen kommen aus der Jungen Union Baden-Württembergs Forderungen, Merkel solle auch als Kanzlerin zurücktreten. „Wir glauben, dass Angela Merkel schon richtig lag und der Parteivorsitzende auch Kanzler sein sollte“, sagte JU-Landeschef Philipp Bürkle.

Dagegen erhielt Merkel Rückendeckung von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus. Er will der scheidenden CDU-Chefin nach eigenem Bekunden bis zum Ende der Legislaturperiode Rückendeckung geben. „Unser Land braucht in dieser schwierigen Zeit Stabilität, aber auch Mut und Ideen für die Zukunft.“

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