München – Nach der Rücktrittsankündigung von Horst Seehofer als CSU-Chef läuft die Nachfolge ganz klar auf Markus Söder zu. In der Parteispitze wird nicht mehr damit gerechnet, dass Manfred Weber beim Parteitag gegen den Ministerpräsidenten antritt. Der Niederbayer ist EVP-Spitzenkandidat für die Europawahl im Mai. Weder Söder noch Weber wollten sich am Freitag äußern.
Der Ruf aus der Partei ist eindeutig: „Die große Mehrheit in München ist für Markus Söder als Parteivorsitzenden“, sagte Justizminister Georg Eisenreich unserer Zeitung. „Aus meiner Sicht ist es nun wichtig, beide Spitzenfunktionen – Ministerpräsident und Parteichef – wieder zusammenzuführen“, erklärte der Oberpfälzer Vorsitzende Albert Füracker. Auch der schwäbische Bezirkschef Markus Ferber berichtet von einer „breiten Unterstützung“ für eine Zusammenlegung. „Jetzt gilt es, die CSU zu erneuern und aus der aktuell schwierigen Lage herauszuführen“, sagte JU-Chef und Bauminister Hans Reichhart.
Söder hatte sich lange dagegen gesträubt, das Amt des Parteivorsitzenden zu übernehmen – vor allem wegen der Streitigkeiten mit Angela Merkel und der schwierigen Situation in der Großen Koalition. Mit Merkels Rückzug aus dem Amt der CDU-Vorsitzenden kommt allerdings auch in Berlin Bewegung in den politischen Betrieb. Dem Vernehmen nach sieht Söder dadurch neue Chancen für die CSU. Gewählt wird der neue Vorsitzende auf einem Sonderparteitag am 19. Januar. mik