München – In vielen Bundesländern werden die Grippeimpfstoffe knapp: Neben Thüringen, Sachsen, dem Saarland, Niedersachsen und Hessen ist auch Bayern betroffen, wie der Bayerische Apothekerverband bestätigte. „Grundsätzlich stellen wir in Bayern fest, dass kaum noch saisonale Grippeimpfstoffe zu beziehen sind“, so ein Sprecher. Das betreffe Großhandel und Hersteller. Letztere können auch nicht mehr nachproduzieren: Die Herstellung der meisten Impfstoffe dauert sechs Monate.
Lieferprobleme werden auch von Mitgliedern der Kassenärztlichen Vereinigung gemeldet – und vom Bayerischen Hausärzteverband: In manchen Praxen sei der vorbestellte Impfstoff aufgebraucht. Womöglich ließen sich mehr Menschen impfen, weil es den Vierfachimpfstoff auch für Kassenpatienten gibt. Gestern seien Meldungen über erste Engpässe etwa aus Augsburg, Unterfranken und der Oberpfalz beim Verband eingegangen.
„Vereinzelte Lieferengpässe“ räumt man auch beim bayerischen Gesundheitsministerium ein. Informationen über einen „generellen bayernweiten Versorgungsengpass“ gebe es jedoch nicht. Solange bestehe für die bayerischen Behörden kein Handlungsbedarf – „auch wenn das Bundesministerium für Gesundheit derzeit die Bekanntgabe eines Versorgungsengpasses für saisonale Influenza-Impfstoffe vorbereitet“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU), die noch gestern mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für die Impfung geworben hat. Diese angekündigte Ausnahmeregelung erlaubt es Bundesländern, die Vorschriften für die Beschaffung von Impfstoffen zu lockern. Für Risikogruppen gilt also: Wer sich noch impfen lassen will, sollte sich sputen und ruft besser in der Praxis an – ob Impfstoff da ist. ae/cm/hor/dpa