Berlin – Das Bundesinnenministerium veranstaltet diese Woche die vierte Deutsche Islamkonferenz. Ziel der Veranstaltung ist, den Dialog zwischen Staat und Muslimen zu verbessern. Das Treffen steht dabei unter schwierigen Vorzeichen. Zum einen hat Horst Seehofer eine diplomatische Gratwanderung vor sich.
Zur Eröffnung der Konferenz hat er eine Grundsatzrede zum muslimischen Leben in Deutschland angekündigt. Dabei hatte er noch vor einigen Monaten erklärt, er halte den Satz „der Islam gehört zu Deutschland“ für falsch. Diese Aussage hatte bei vielen Muslimen für Irritationen gesorgt. Sollte er sich nochmals ähnlich äußern, könnte dies zu Verwerfungen führen.
Zum zweiten birgt das Teilnehmerfeld Konfliktpotential. Denn Seehofer hat die gesamte Bandbreite islamischen Lebens eingeladen. An der Debatte nehmen nun auch betont liberal ausgerichtete Interessenvertreter teil, die mit den traditionell konservativen Moscheeverbänden im Clinch liegen. Neben dem Miteinander stehen finanzielle Hilfen aus dem Ausland zur Diskussion. Der Staatssekretär im Innenministerium, Markus Kerber (CDU) sagte der „Bild“-Zeitung: „Ziel muss sein, dass die Moscheen in Deutschland nicht mehr von Finanzhilfen aus dem Ausland abhängig sind.“ dpa