München – Nach Angaben der Bayerischen Eisbahngesellschaft (BEG) kommt mittlerweile jede zehnte S-Bahn zu spät. Während die Zahl der pünktlichen Züge im Januar noch bei fast 96 Prozent lag, sind es in den ersten beiden Dezemberwochen nur noch 90 Prozent – ein kontinuierlicher Abstieg.
In der Statistik gilt ein Zug erst als unpünktlich, wenn er mehr als sechs Minuten zu spät kommt. Ausgefallene Züge werden gar nicht erst berücksichtigt. Demnach kommt etwa jede zehnte S-Bahn zu spät – jede 43. kam in diesem Jahr gar nicht erst an. Die Zahl der Ausfälle lag bei 2,3 Prozent.
„Alles andere als zufriedenstellend“, findet das die BEG als Auftraggeber der S-Bahn München. Die Deutsche Bahn gesteht ein, dass auch sie mit der Pünktlichkeit in diesem Jahr nicht zufrieden ist. Problematisch seien vor allem Großstörungen und zu wenige einsatzfähige Fahrzeuge gewesen. Die Ursachen für die zahlreichen Verspätungen sieht sie zu je einem Drittel in externen Einflüssen, zum Beispiel Personen im Gleis, in Faktoren, auf die die S-Bahn München selbst direkten Einfluss hat, etwa Fahrzeugstörungen, und in infrastrukturellen Problemen.
Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den S-Bahn-Verkehr. Deshalb fordert sie von der DB Netz AG, die für die Infrastrukturmängel verantwortlich sei, den zunehmenden Störungen im bayerischen Schienennetz entgegenzuwirken.
Erst im Oktober versuchten die DB Netz AG und die S-Bahn München mit einem Pilotprojekt, die Pünktlichkeit zu verbessern. Eine Woche lang konnten die S-Bahnen an der Stammstrecke bis zu zwei Minuten früher losfahren. Ob das funktioniert hat, ist fraglich. Denn auch im Oktober lag die durchschnittliche Pünktlichkeit bei gerade einmal 90,8 Prozent. kab