So hart trifft der Brexit Bayern

von Redaktion

ifo-Studie: Einbußen zwischen 530 Millionen und 1,4 Milliarden pro Jahr

London/München – Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU wird Bayern härter treffen als das übrige Deutschland. Das sagt das ifo-Institut in einer gestern veröffentlichten Studie für die IHK München und Oberbayern voraus. Grund sind sowohl die enge Verknüpfung von bayerischer Auto- und Maschinenbauindustrie mit dem Vereinigten Königreich als auch der hohe Exportanteil der bayerischen Wirtschaft.

„Eine EU ohne die Briten ist ein großer Verlust für den Binnenmarkt und ein schwerer Rückschlag für die Idee der europäischen Integration“, sagt IHK-Präsident Eberhard Sasse. „Aufgrund des hohen Anteils der Industrie an der Wertschöpfung und ihrer starken internationalen Verflechtung ist die Wirtschaft im Freistaat besonders vom Brexit betroffen“, so Sasse.

2017 exportierte Bayern Waren im Wert von 13,8 Milliarden Euro ins Vereinigte Königreich. Es lag damit auf Platz vier der Top-Exportpartner des Freistaats. Im Gegenzug importierte Bayern Waren für sechs Milliarden Euro aus dem Vereinigten Königreich.

Einzelne Unternehmen sind in der Studie nicht genannt, aber insbesondere BMW ist durch seine Tochter Mini eng mit Großbritannien verbandelt. Die vollen Auswirkungen des Brexit auf die bayerische Wirtschaft werden laut Studie erst in einigen Jahren zu spüren sein, könnten dann jedoch je nach Szenario zwischen gut 530 Millionen und 1,4 Milliarden Euro jährlicher Einbußen bei der bayerischen Wirtschaftsleistung bedeuten.

Am härtesten wird jedoch Großbritannien selbst getroffen: Bei einem sogenannten harten Brexit – einem EU-Austritt ohne Abkommen – würde die britische Wirtschaftsleistung um mehr als 40 Milliarden Euro pro Jahr sinken.

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