München – Ermittler der Kriminalpolizei haben am Mittwoch bei Razzien in München und am Ammersee eine fünfköpfige Betrügerbande festgenommen. Den vier Männern und einer Frau wird vorgeworfen, gegen Geld und mit gefälschten Papieren Deutschtests für Migranten geschrieben zu haben. Die Staatsanwaltschaft München I stufte den Verkauf der Prüfungen als gewerbs- und bandenmäßige Schleusung ein.
Die Mitarbeiter des Kommissariats 34 für Ausländerkriminalität kamen den Tätern über Hinweise von verschiedenen Ausländerämtern und schließlich mit Hilfe einer Telefonüberwachung auf die Spur. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Personen im Alter zwischen 22 und 35 Jahren. Sie haben kosovo-albanische und irakische Wurzeln, leben seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland und haben keine Sprachprobleme. Für einen bestandenen Test verlangten die Betrüger bis zu 5000 Euro.
Strafbar haben sich auch die Auftraggeber gemacht. Die Behörden ermitteln gegen mindestens acht Kosovo-Albaner wegen des Erschleichens von Aufenthaltstiteln. Bestandene Deutschtests sind essenziell für Einbürgerungen. Rund die Hälfte aller Zuwanderer fallen beim ersten Versuch der Prüfung durch.