München – Im vergangenen Jahr gab es auf Deutschlands Autobahnen so viele Blechlawinen wie nie zuvor: Mehr als 2000 Staus pro Tag hat der ADAC im Schnitt gezählt. In der Summe kam der Verkehrsclub auf rund 745 000 Kilometer Stau – und damit auf ein Plus von drei Prozent im Vergleich zu 2017.
Die gemeldeten Staulängen wuchsen um rund fünf Prozent und summierten sich auf etwa 1,5 Millionen Kilometer – „eine Blechschlange, die etwa 38 Mal um die Erde reichen würde“, wie der ADAC mitteilte. Immerhin blieb die Zeit, in der die Räder stillstanden, mit rund 459 000 Stunden in etwa auf Vorjahresniveau.
Für die Zunahme an Staus nannte der ADAC zwei Gründe: Zum einen sei die sogenannte Kfz-Fahrleistung um 0,4 Prozent gestiegen – also die Strecke, die jedes Auto pro Jahr zurücklegt. Zum anderen gab es im vergangenen Jahr auf den Autobahnen rund drei Prozent mehr Baustellen.
Zwei Drittel aller Staus wurden in nur drei Bundesländern gezählt: 35 Prozent entfielen auf das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, auf Platz zwei (17 Prozent) folgt Bayern, danach Baden-Württemberg (11 Prozent).
Allein im Freistaat standen Autofahrer im vergangenen Jahr 74 053 Stunden im Stau. Im Freistaat liegt auch die schlimmste Staustrecke: die A3 zwischen der österreichischen Grenze bei Suben und Passau. Wegen der andauernden Grenzkontrollen ist dies bundesweit der staureichste Streckenabschnitt. Den längsten Stau gab es ebenfalls in Bayern, und zwar am 26. April zwischen Holzkirchen-Süd und dem Autobahndreieck Inntal. Grund war die Blockabfertigung von Lkw.