„Hexhex“-Schüsse: Urteil rechtskräftig

von Redaktion

Bundesgerichtshof verwirft Revision – Lebenslange Haft für Täter

Traunreut/Traunstein – Zwei 31 Jahre alte Zufallsbesucher aus Altenmarkt und Palling wurden im Traunreuter Lokal „Hexhex“ Opfer von tödlichen Schüssen eines 63-jährigen Traunreuters (wir berichteten). Zwei Frauen, die 50-jährige Wirtin und deren 28-jährige Freundin, überlebten das Massaker am Abend des 16. September 2017 schwer verletzt. Vor wenigen Tagen wurde das Urteil des Schwurgerichts Traunstein gegen den Täter rechtskräftig. Der Grund: Der Bundesgerichtshof hatte die Revision der Verteidiger als „unbegründet“ verworfen.

Die höchste Strafkammer am Landgericht Traunstein hatte den Täter am 23. Juli 2018 wegen jeweils zweier heimtückischer vollendeter und versuchter Morde zu den höchstmöglichen Einzelstrafen verurteilt und daraus eine lebenslange Gesamtstrafe gebildet. Außerdem ordnete das Schwurgericht die Unterbringung des Arbeiters in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Das bedeutet: Der Doppelmörder muss auf unabsehbare Zeit hinter den Gittern einer psychiatrischen Anstalt bleiben.

Welche Motive der 63-Jährige hatte, konnte in dem Prozess nicht geklärt werden. Keines der Opfer kannte ihn. Der Mann kam gegen 19.45 Uhr in die Kneipe am St.-Georgs- Platz. Zweimal entfernte er sich kurz, um in seine 300 Meter entfernte Wohnung zu gehen. Erst holte er Schnaps und Brotzeit, dann eine geladene Repetierbüchse. Wortlos eröffnete der Arbeiter das Feuer auf die vier Personen im Lokal. Ein Schulterdurchschuss traf die Wirtin. Weitere Schüsse und zusätzliche Schläge mit dem Gewehr gegen den Kopf verletzten die beiden 31-jährigen Männer so schwer, dass sie binnen kürzester Zeit verstarben. Da vermutlich keine Patrone mehr im Lauf war, hieb der mit etwa 2,1 Promille alkoholisierte 63-Jährige viermal mit dem Gewehr gegen den Kopf der 28-jährigen Frau.  kd

Artikel 4 von 11