Brüssel – Facebook zeigt sich offen für die Regulierung des Online-Netzwerks durch staatliche Stellen – zumindest in Grenzen. Es gehe nicht mehr darum, ob soziale Medien reguliert werden sollten, sondern um die Frage des Wie, räumte der neue Chef-Lobbyist Nick Clegg gestern in Brüssel ein. Bisher hatte Facebook eher gewarnt, Regulierung könne Innovation bremsen.
Clegg sagte nun, Facebook bereite sich darauf vor, in jenen Feldern, in denen es für ein Privatunternehmen keinen Sinn ergebe, selbst Regeln aufzustellen, mit Regierungen zusammenzuarbeiten. Zugleich kündigte er die Gründung einer neuen Einheit an, die die Verbreitung von Falschnachrichten im Wahlkampf – etwa vor der Europawahl Ende Mai – verhindern soll. Sie solle in Dublin angesiedelt werden.
Der Online-Riese Facebook mit mehr als 2,2 Milliarden aktiven Mitgliedern war im vergangenen Jahr vor allem wegen seiner Rolle im US-Wahlkampf 2016 und wegen des Datenskandals um Cambridge Analytica massiv in die Kritik geraten. Immer öfter wird eine striktere Regulierung ins Gespräch gebracht.
Zudem war bekannt geworden, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg erwägt, die Chat-Dienste WhatsApp und Facebook Messenger sowie Insta_ gram zusammenzulegen.