München – Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) am Freitag zu einem Krisengespräch einbestellt. Grund seien die „untragbaren Qualitätsprobleme“ bei der BOB, dem Rosenheimer Meridian und der neuen Ostallgäu-Lechfeld-Bahn, die bis Füssen fährt.
Konkret kritisiert werden von der BEG, die zum bayerischen Verkehrsministerium gehört, Zugausfälle, unakzeptable Zugkürzungen und mangelhafte Fahrgastinformationen. „Dass es bei einem Verkehrsunternehmen in gleich mehreren Netzen zu so massiven Problemen verschiedenster Ursachen kommt, ist absolut ungewöhnlich“, erklärte BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl. Es seien hier „die mit Abstand meisten“ Fahrgast-Beschwerden eingegangen.
BOB-Chef Fabian Amini räumte Probleme ein. „Wir können mit der aktuellen Situation nicht zufrieden sein“, sagte er unserer Zeitung. Zuletzt war die BOB südlich von Holzkirchen zehn Tage nicht gefahren, auch am Sonntag wurde der Verkehr eingestellt. Insgesamt seien 40 000 Zugkilometer ausgefallen – zweieinhalb Mal so viel wie im ganzen Jahr 2018. Eine Ursache sei allerdings die mangelhafte Räumleistung der DB Netz, die für die Schienen zuständig ist. Auch am Sonntag seien Räumkräfte wieder zu spät erschienen, hätten Weichen nicht geräumt oder Schnee einfach ins Gleisbett geschoben. Beim Meridian lassen sich einzelne Fahrzeuge nicht kuppeln – „wir sind seit Längerem auf Fehlersuche“. Zudem seien vier Züge wegen Schäden durch Eis und Steinschlag außer Betrieb. Amini kündigte für Freitag ein Maßnahmenpaket an. dw