München – Der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück (CSU) soll nach dem mit 18,4 Prozent erfolgreichen Volksbegehren die Moderation des Runden Tisches zum Artensterben übernehmen. „Alois Glück ist jemand, der beide Welten versöhnen kann – aus seiner Erfahrung in der Mediation, aber auch seinem Engagement in der Ökologie und der Landwirtschaft“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unserer Zeitung. „Wir brauchen am Ende ein Ergebnis, das den Artenschutz verbessert, ein Höfesterben verhindert und alle versöhnt.“ Auch der Bund Naturschutz hatte sich für Glück als Moderator ausgesprochen.
Söder will das Gremium möglichst breit aufstellen und inhaltlich öffnen. Im Gespräch schloss er nicht aus, dass auch der Flächenfraß oder ein mögliches Glyphosat-Verbot zur Sprache kommen. Umweltminister Thorsten Glauber (FW) will zudem Städte, Gemeinden und Bistümer in die Pflicht nehmen. Artenschutz könne „nicht nur von den Landwirten gestemmt werden“.
„Alois Glück hat die Freiheit und das Vertrauen, die Gespräche so zu führen, wie er es für richtig hält“, sagte Söder, der auch von „Glück-Kommission“ sprach. Allerdings gibt es einen gewissen Zeitdruck. „Wir haben einen Zeitkorridor, weil wir als Landtag bis Mitte Juli eine abschließende Stellungnahme zum Volksbegehren verfassen müssen. Aber es ist wichtig, breiter und weiter zu denken.“
Für das Volksbegehren hatten 1,745 Millionen Wahlberechtigte unterschrieben. Den größten Zulauf gab es im Bezirk Mittelfranken (20,6 Prozent), gefolgt von Oberbayern (20,3). Die geringste Beteiligung gab es in Niederbayern (13,9). Bei den Landkreisen war Starnberg bayernweit vorn (27,7), bei den Gemeinden Utting am Ammersee (39,4). mik/joho